Mittwoch, 19. Oktober 2011

Gemeinschaft geht nicht allein

Ψ Ich bin nicht gern allein. Mit Einsamkeit und alleinen Situationen komme ich schlecht zurecht. Das ist über die Jahre besser geworden, sonst hätte ich die Zeit seit meinem Austritt aus dem OSPI Berlin Ende Februar dieses Jahre gar nicht ertragen können. Doch wo andere problemlos dauerhaft alleine bleiben können, habe ich das Bedürfnis nach Gemeinschaft, nach Zusammenkunft, nach »in einer Gruppe Dinge tun«.
Ψ Es ist ganz normal, dass Menschen sich zusammentun (wollen), um gemeinsam mehr bewirken zu können. Also ist mein Wunsch nach Gemeinschaft nicht außergewöhnlich. Bislang habe ich mich bemüht, irgendwie an den Kontakt mit meiner bisherigen Gruppe wieder anknüpfen zu können, ohne fordernd zu wirken - aber das klappte nicht: War ich zunächst in den derzeit bei OSPI Berlin stattfindenden Supervisionsprozess eingeladen worden, wurde ich im letzten Moment wieder ausgeladen ... und selbst ergebnisoffene, kollegiale Gespräche mit der Ordensmutter sind mir derzeit verwehrt worden.
Ψ Also ließ ich mein Bedürfnis dem OSPI Berlin gegenüber los und überlegte, wie ich auf andere Weise in einer Gemeinschaft Schwester sein kann. Und wie das manchmal so ist: Plötzlich waren da Menschen, die wie ich Interesse daran haben, gemeinsam Dinge zu bewegen.
Ψ Aktuell hat ein Prozess begonnen, an dessen Ende sich Menschen, die anderen helfen, zusammen gefunden haben werden. Eine Gruppe wird entstehen, in der ich selbst getragen werde und in der ich andere mittragen kann. Und auch wenn jetzt Einzelne ausrufen »Aura gründet ein neues Ordenshaus!«, so ist das dann doch sowohl zu verkürzt als auch zu weit gedacht: Aktuell reden Menschen, die Gemeinschaft wollen, miteinander - darüber, was sie sich wünschen, was sie sich vorstellen und was sie gerne tun würden. Etwas ist im Entstehen und nicht bereits fertig ausgedacht. Der Beginn eines Prozesses eben und nicht sein Ergebnis.
Ψ Der Grund für diese Zeilen ist auch, dass dieser »Menschen bauen sich eine Gemeinschaft auf«-Prozess nicht geheim stattfindet und ich daher offen damit umgehe, also auch darüber schreibe. Es kann und darf und soll transparent für die gesamte Community (der die Schwestern als wichtiger Bestandteil angehören) sein, was ich bzw. wir tun - nur so kann auch offen und auf gleicher Augenhöhe darüber gesprochen werden.
Ψ An dem Zusammenfinden dieser neuen Gruppe gemeinnützig arbeitender Menschen ist (auch, wenn Einzelne das Gegenteil behaupten werden) nichts Schlechtes oder gar Gemeines. Das Bedürfnis nach Gemeinschaft ist nicht aus dem Vorsatz, Leid und Not zu verursachen, geboren. Wer sich nun von der Arbeit für Andere per se verletzt fühlt, den möchte ich bitten, mit mir darüber zu sprechen - das ist der sinnvollste und vorteilhafteste Weg, eine Lösung hierfür zu finden.
Ψ Ich freue mich über die aktuelle Entwicklung. Eine Entwicklung, bei der noch nicht exakt abzusehen ist, welches Ergebnis am Ende stehen wird. Spannend ist es allemal. Und gut fühlt es sich an.

Montag, 17. Oktober 2011

Perpetuell indulgente Essays

ΨBei mir sind viele Dinge in Bewegung gekommen während der zurückliegenden Wochen. Eines davon ist mein Eintritt in eine Phase noch tieferer Betrachtung und Reflexion schwesterlicher Arbeit und Inhalte. Damit einher gehend werde ich das tun, was eines meiner besonderen Talente berührt: Ich werde schreiben.
ΨIn der nächsten Zeit werden Essays zu den verschiedensten Aspekt der Arbeit und Grundsätze der Schwestern der Perpetuellen Indulgenz entstehen. Über die »social publishing« Website Scripd (http://www.scribd.com) werden die Ergebnisse meiner Arbeit dann Allen zur Verfügung stehen. So können andere Mitglieder der Schwesterbewegung inspirative Anstöße erhalten und Gemeindemitglieder (also die Leute der Queer Community) interessante Einblicke in das, wofür die Schwestern stehen und womit sie sich beschäftigen.
ΨDabei liegt es mir fern, für alle Schwestern zu sprechen. Vielmehr werde ich »bei mir bleiben«, also meine innere Herangehensweise an die entsprechenden Themen schildern. Welche Schlüße und Ergebnisse andere Ordensmitglieder aus meinen Zeilen ziehen, obliegt in völliger Freiheit jedem Einzelnen.
ΨIch freue mich bereits auf die Schreibarbeit und die späteren Rückmeldungen. Die nächsten Wochen und Monate werden spannend und anregen sein.

Samstag, 15. Oktober 2011

Neuer Prozess

Ich kann nicht auf Dauer »alleine Schwester« sein. Entsprechend muss und wird sich dies ändern. Leider nicht auf die Weise, wie es eigentlich sein sollte und vorteilhaft wäre - denn hierfür habe ich eine Absage bekommen.
Nun beginne ich einen Prozess, der neu für mich ist und an dessen Ende ich als Schwester nicht mehr alleine sein werde.
Nochmals weise ich darauf hin: Wer mit mir wirklich in Kontakt treten und auf gleicher Augenhöhe sprechen möchte, kann und darf und soll diese bitte tun: Meine E-Mail-Adresse ist bekannt und bei einer Tasse Tee lässt es sich gut und konstruktiv reden.